Die Sonne und der verheimlichte „Mega Flare“ 2012
von Dieter Broers | Nov 5, 2015 | Astrophysik, Bewusstsein, Weltgeschehen
ein altes Sprichwort lautet „Die Sonne bringt es an den Tag“. Dieses Zitat scheint sich nun auf eine ganz besondere Weise zu bewahrheiten. Vor dem Hintergrund der nachgewiesenen Zusammenhänge zwischen den Aktivitäten der Sonne und unseren Stimmungs- und Bewusstseinslagen ist es umso bemerkenswerter, daß uns das größte Sonnenereignis seit 1859* vorenthalten wurde. Erst fast zwei Jahre nach einem Mega-Flare klärte uns die internationale Presse hierüber auf. Heute möchte ich über dieses sensationelle Sonnen-ereignis und einige Hintergründe hierzu berichten.
Die Sonne und der verheimlichte „Mega Flare“ 2012
Am 2. Dezember 1995 begann eine neue Ära der Solarforschung: ESA und NASA postierten zusammen das Weltraumobservatorium SOHO (Solar and Heliospheric Observatory). Die Aufgaben des SOHO-Satelliten umfassen zahlreiche Experimente, die der Erforschung der Sonne dienen. Seither werden wir mit einer unüberschaubaren Menge an Messdaten versorgt die ich vergleiche und nach Korrelationen zwischen Sonnenaktivitäten und gesundheitlichen Auffälligkeiten untersuche. Die veröffentlichten wissenschaftlichen Auswertungen beschränken sich jedoch nahezu ausschließlich auf Fachbereiche wie Astro-, und Geophysik; Die Wirkungen bestimmter Parameter auf biologische Systeme, also auf Lebewesen werden konsequent vernachlässigt. Aber auch die nachweisbaren Einflüsse auf Psyche und Bewusstsein werden so gut wie nicht erwähnt. Dabei ist dieses – überwiegend empirische – Wissen schon lange verfügbar. Bereits seit den 20er Jahren war einigen Wissenschaftlern bekannt, dass unser Zentralgestirn zahllose Lebens-, Evolutions-, ja sogar Bewusstseinsvorgänge auf der Erde beeinflusst. So verdanken wir A.L. Tschishewski (bzw. Chizhevsky), dem sowjetischen Begründers der Heliobiologiei, die grundlegenden Erkenntnisse über die Korrelationen zwischen Sonnenaktivitäten und Stimmungs- und Bewusstseinslagen.
Das Symbol der Heliobiologie zeigt ein Gehirn im Zentralbereich der Sonneneinflüsse. Das ∫ Integral (Symbol) bedeutet: ein Ganzes ausmachend, für sich bestehend, vollständig. Oder auch: Mathematischer Summenausdruck über die Differenziale eines endlichen oder unendlichen Bereichs.
Link zum Buch: Schuld ist die Sonne
Der Neubeginn der Heliobiologie
Als ich im Dezember 1995 vom Solarforschungsprogramm der NASA/ESA erfuhr, interessierten mich in erster Hinsicht die Auswirkungen der Sonneneinflüsse auf biologische Systeme. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich mir bereits ein komplexes naturwissenschaftliches Verständnis erarbeitet. Bereits 15 Jahre zuvor, seit 1980, hatte ich mit meinen Studien zuWechselwirkungen zwischen (nichtthermischen) elektromagnetischen Feldern und biologischen Systemen begonnen. Aus meinen Versuchsreihen mit unterschiedlichen Zelltypen wusste ich, daß sich die Wirkungen einiger dieser schwachen Felder als außergewöhnlich erwiesen.
Meine ersten Versuche Probanden unter Einfluss dieser besonderen Felder zu studieren, stießen zunächst fast ausnahmslos auf große Skepsis. Trotzdem gelang es, diese Versuchsreihen unter standardisierten Bedingungen durchzuführen. Die erste orientierende Studie fand an der Universität Lübeck statt. Es gelang uns aufzuzeigen, dass EM-Felder die Alpha-Wellen der Hirn-Neuronen im Vergleich zu Kontrollpersonen – also ohne die Einwirkungen der EM-Felder – um etwa 200% ansteigen ließen. Mehrfach wiederholt und immer weiter verfeinert konnten wir die Ergebnisse des Versuches wiederholt bestätigenii. Diese Studien waren damals der Ausgangspunkt für ein mehrjähriges interdisziplinäres universitäres Forschungsprojekt, das von der DFGiii finanziert wurde. Das hierbei erarbeitete Wissen war mir für die Interpretationen der Sonnenaktivitäten und ihrer Wirkungen auf Lebewesen sowie dem Verständnis der elektrischen, magnetischen und elektromagnetischen Felder im Kontext der neuen Heliobiologie außerordentlich dienlich.
Systeme diskutieren, sind im Normalfall entweder thermische- oder ionisierende Effekte gemeint. Bedauerlicherweise werden damit genau diejenigen Felder ausgeschlossen, die in der Lage sind, neurochemische und elektrophysiologische Wirkungen zu erzeugen. Dabei sind es aber gerade die nicht-thermische Felder, die die intra- und extrazellulären Steuerungen und Regulationsvorgänge beeinflussen. Hierauf werde ich meinem Beitrag „Die organische Sonne“ näher eingehen.
„2012“, da war doch was?
Für mich begann der ganze Hype um das Jahr 2012 etwa zehn Jahre zuvor. Es waren nicht die Prophezeiungen der Mayas, sondern die Aussagen der NASA, die mich aufhorchen ließen. In unterschiedlichster Form wurde warnend auf das Maximum des kommenden 24. Sonnenzyklus hingewiesen; dieser solle um bis zu 50% heftiger ausfallen. Solche Aussagen sind deswegen so bedeutsam, weil uns bereits der 23. Solarzyklusiv einige außergewöhnlich starke koronale Massenauswürfe (CMEs) beschertev. Doch zunächst kam es doch anders als vermutet; die sichtlich irritierten Spezialisten gaben zunächst Entwarnung. Entgegen ihrer Erwartungen zeigten sich nämlich die beobachteten Sonnenaktivitäten als außergewöhnlich schwach; die Anzahl der Sonnenflecken und ihre Größe fielen seltsam gering aus. Historisch gesehen zählt der 24. Solarzyklus sogar zu den selten schwachen Perioden. Die einhellige Meinung, dass nur eine große Anzahl von Sonnenflecken ein sicherer Indikator für bevorstehende koronale Massenauswürfe (CMEs) seien, sollte sich als unbrauchbar erweisen. Bisher galt das Motto: wenige und kleine Sonnenflecken führen zu wenigen und harmlosen Sonneneruptionen. Tatsächlich entstanden aber gerade in den Perioden mit einer sehr geringen Fleckenaktivität die größten Massenauswürfe (CMEs). So war auch schon das berühmte Carrington-Ereignis im Jahre 1859 während einer sehr schwachen Sonnen-Periode aufgetreten.
Es ist davon auszugehen, dass eine gewisse Gruppe von Menschen wusste, dass ein vergleichbarer Mega-Flare unmittelbar bevor stehen würde. Je weiter wir uns nun dem Jahr 2012 näherten – also dem erwarteten Solarmaximum -, umso öfter wurde von offizieller Seite Entwarnung geblasen. Im Nachhinein ist klar warum die breite Öffentlichkeit nicht beunruhigt werden sollte. Wer jedoch damals schon etwas genauer recherchierte, konnte Gegenteiliges in Erfahrung bringen. Zunächst fiel mir auf, dass im deutschsprachigen Raum nur sehr wenig, bzw. eine eher oberflächliche Aufklärung erfolgte. Es war eine Nachricht aus England, die mich am 20. September 2010 überraschte. „THE INDEPENDENT“ berichtete kurz über eine „Aktuelle Berichterstattung aus London vom ersten weltweiten Electric Infrastructure Security Summit (EISS)“vi. In diesem Artikel ist zu lesen: „Auf dem internationalen EISS-Kongressvii in London trafen sich hochrangige Regierungsvertreter und Wissenschaftler aus achtzehn Nationen um neuste Forschungsergebnisse über EMPs und die Infrastrukturrisiken von starken Sonneneruptionen und Schutzoptionen zu diskutieren.“ Dieser internationale Kongress wurde von dem UK-Staatssekretär für Verteidigung, Rt. Hon. Dr. Liam Fox MP eröffnet. Der Verteidigungsminister erklärte, dass massive Sonneneruptionen oder ein EMPviii tiefgreifende Auswirkungen auf die Infrastruktur haben und diese weitgehend lahmlegen könnten. Ein solarer Mega-Flare der Sonne entspricht den physikalischen Eigenschaften eines EMPix,x,xi,xii. Liam Fox’s Aussagen beruhten auf Warnungen von Wissenschaftlern, die eine extreme Sonneneruption erwarteten. Einer von ihnen ist der britische Solarforscher Prof. Mike Hapgood vom Weltraumlabor (RAL) des britischen Wissenschaftsrates „Science and Technology Facilities Council“ (STFC).
Hapgood betonte bereits in einer seiner vorherigen Veröffentlichungenxiii, daß sich die Menschheit auf einen gewaltigen Sonnensturm vorbereiten müsse, wie er nur alle 1.000 Jahre vorkomme. Er wies besonders darauf hin, dass in der Vergangenheit größere Sonneneruptionen und die damit einhergehenden erdgerichteten Sonnenstürme zu erheblichen Störungen und Ausfällen irdischer Kommunikations- und Energienetzwerke geführt haben. Zuletzt sorgte im März 1989 ein heftiger Sonnensturm für einen landesweiten Stromausfall in Kanada sowie für damit einhergehende Folgeschäden von mehreren Milliarden Dollar – dabei war dieser Sonnensturm im Vergleich zu Ereignissen der Jahren 1859 und 1921 noch vergleichsweise mild. Da unsere Zivilisation Mitte des 19ten Jahrhunderts jedoch noch kaum technologisiert war, führte das Carrington-Ereignis (s.Schaubild) 1859 lediglich zum Durchbrennen irdischer Telegrafenleitungen.
*Das Carrington-Ereignis im Jahr 1859 verursachte den bisher größten wissenschaftlich beobachteten magnetischen Sturm uf der Erde. Vom 28. August bis 4. September 1859 ereigneten sich mehrere starke Sonneeruptionen, die unter anderem vom Astronom Richard Christopher Carrington beobachtet wurden.
Die ausgestoßene Materie der koronalen Massenauswürfe hatte eine Geschwindigkeit von über 2000 km/s.
Diese erreichte ca. 17,5 Stunden später die Erde. In der Nacht vom 1. zum 2. September wurde der bisher mächtigste geomagnetische Sturm registriert. Er führte zu Polarlichtern, die selbst in Rom, Havanna und Hawaii beobachtet werden konnten. In den höheren Breiten Nordeuropas und Nordamerikas schossen Starkströme durch Telegrafenleitungen, diese schlugen Funken, Papiere fingen Feuer und das gerade weltweit installierte Telegafensnetz wurde massiv beeinträchtigt. Eiskernuntersuchungen zeigen, dass ein Ereignis dieser Stärke im statistischen Mittel alle 500 Jahre auftritt. Nach Analysen von Beobachtungsdaten der STEREO-Sonden gaben Forscher der NASA 2014 bekannt, dass die Erde zwei Jahre zuvor, am 23. Juli 2012, einem solaren Supersturm knapp entgangen war. Das Ereignis wäre mindestens so stark wie das Carrington-Event von 1859 gewesen. Das Carrington-Ereignis wird auch als „Sonnensturm von 1859“ bezeichnet. Dieser nicht-wissenschaftliche Begriff wurde durch die Medien geprägt.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Carrington-Ereignis
Die wissenschaftlichen Herleitungen für die bedrohlich erscheinenden Aussagen veröffentlichte Mike Hapgood am 19. April 2012 im renommierten Fachmagazin „NATURE“xiv. Sein Resümee lautete: „… wir sollten uns jedoch auf einen noch schwereren Sonnensturm vorbereiten – einen Sturm, wie er nur einmal in tausend Jahren vorkommt.“
Bereits drei Monate nach dieser Veröffentlichung sollte sich seine Voraussage bewahrheiten, allerdings würde die sogenannte breite Öffentlichkeit erst fast zwei Jahren später über diesen „Jahrtausendsturm“ informiert werden. Nachdem sich der Hohn über den ausgebliebenen Mega-Flare im Jahre 2012 – der bekanntlich mit dem „Weltuntergang“ in Verbindung gebracht wurde, gelegt hatte, informierte uns die NASA über das Gegenteil … wenn wir von dem „Weltuntergang“ einmal absehen .
„Ein gigantischer Sonnensturm verfehlte die Erde im Juli 2012 nur knapp, wie Forscher erst jetzt bekannt gaben.“xv
NASA SCIENCE: „Carrington-class CME Narrowly Missed Earth“xvi
Fast zwei Jahre später erreichten mich innerhalb einer Woche etliche Veröffentlichungen über diesen „gigantischer Sonnensturm derCarrington-Kategorie“ , der uns nur knapp verfehlte. Als erstes erreichte mich die Nachricht eines Berichtes von „astronews.com“. Dieser am 19. März 2014 erschienene Bericht trägt die Überschrift: „Super-Sonnensturm verfehlte Erde im Jahr 2012“xvii. In diesem Bericht wird der Leser über das fast zwei Jahre zurückliegenden Ereignis aufgeklärt: „Die Erde ist im Juli 2012 einem Treffer durch eine gewaltige Eruption von der Sonne entgangen.“ Am selben Tag (19. März 2014) berichtete auch die amerikanische Nachrichtenagentur „Reuters“ über das Ereignisxviii:„Wissenschaftler sagen, zerstörerischer Sonnensturm verfehlte nur knapp die Erde im Jahr 2012“.
Zur Veranschaulichung ist in diesem Artikel eine Bildaufnahme der NASA abgebildet, auf der die genaue Uhrzeit und die Intensität (class) zu erkennen ist.
This image, captured by the Solar Dynamics Observatory, shows the M5.3 class solar flare that peaked on July 4, 2012, at 5:55 AM EDT and released on July 5, 2012.
Reuters/NASA/SDO/AIA/Helioviewer/Handout
Nur zwei weitere Tage darauf (21. März 2014) brachten es dann die „Deutsche Wirtschafts- Nachrichten“xix mit der Schlagzeile: „Mayas lagen richtig: Sonnen-Sturm verfehlte 2012 nur knapp die Erde“ und „Ein gigantischer Sonnensturm verfehlte die Erde im Juli 2012 nur knapp, wie Forscher erst jetzt bekannt gaben.“. Mich beeindruckte zunächst einmal die eher harmlos erscheinende Randbemerkung „wie Forscher erst jetzt bekannt gaben.“ Möglicherweise liegt ja die Erklärung hierfür in den Aussagen der folgenden Zeilen begründet: „Die Stärke des Sonnensturms von 2012 sei dabei ähnlich hoch gewesen wie im Jahr 1859(Carrington Ereignis), als die Erde vom bisher größten Sonnensturm getroffen wurde.“ Und weiter: „Wenn er die Erde getroffen hätte, wäre es vermutlich wie bei dem großen Sturm von 1859 gewesen. Aber die heutigen Auswirkungen mit all unserer modernen Technologie wären verheerend gewesen“, sagte die Physikerin Janet Luhmann von der Berkeley Universität in Kalifornien zu Reutersxx.
Weitere Recherchen führten mich zu einer Videoaufzeichnung von SCIENCE@NASAxxi, der am 28.04.2014 für das Internet freigeschaltet wurde.
Eröffnungsbild des Aufklärungsvideos von NASA@SCIENCE:
„Carrington-class CME Narrowly Missed Earth“ (Übersetzung: Koronaler Massenauswurf der Carrington.Klasse verfehlte die Erde nur knapp)
In diesem Bericht ist ab der Minute 00:41 zu erfahren, dass der am im Juli 2012 gemessene koronalen Massenauswurf mit einer Geschwindigkeit von 3000 km/s unterwegs war, was einer Rekordgeschwindigkeit von 10,8 Mio. km/h entspricht, und war damit fast ein Drittel schneller als der CME des Carrington-Ereignisses im Jahr 1859. Mit dieser Aussage bestätigte die NASA, daß der koronale Massenauswurf vom Juli 2012 noch wesentlich stärker ausfiel, als der Mega-Flare von 1859! In schriftlicher Form legte NASA SCIENCE hierzu am 2. Mai 2014 einen erweiterten Bericht23 nach: „Carrington-class CME Narrowly Missed Earth“
Drei Monate später – fast exakt zwei Jahre nach dem Ereignis – nahm auch SPIEGEL ONLINE dieses Thema auf. Am 24. Juli 2014 war hierxxii zu lesen: „Die Analyse von Satellitendaten belegt: Ein heftiger Sonnensturm hat die Erde im Juli 2012 knapp verfehlt. Er hätte wohl Schäden von mehr als einer Billion Euro (andere Quellen sprechen von 2,3 Trillionen US $) verursacht – und könnte sich schon bald wiederholen.“ Und: „Mitte Juli 2012 ist die Erde nur knapp dem Einschlag eines extremen Sonnensturms entkommen, berichtet die NASA. „Hätte er getroffen, würden wir noch immer die Schäden beseitigen„, sagt Daniel Baker von der Universität Colorado laut einer Mitteilung der US-Weltraumbehörde…. Stromausfälle auf der ganzen Welt hätten „alles lahmgelegt, das an eine Steckdose angeschlossen ist“.
Angesichts der Veröffentlichung auf einer so breiten Front, stellte sich nur noch eine Frage: Warum ließ sich die NASA für die Bekanntgabe dieser Nachricht zwei fast zwei Jahre Zeit? Wäre es nicht die Aufgabe aller Regierungen gewesen, die Bevölkerung darauf hinzuweisen, daß es eine reale Wahrscheinlichkeit gibt, dass ein einziges astrophysikalisches Ereignis das digitale Zeitalter, und mit ihm die Zivilisation in der uns bekannten Form, beenden könnte?
Was kaum die Ohren der deutschen Öffentlichkeit erreicht hatte war die Tatsache, dass bereits am 20.09.2010 eine große Konferenz im Britischen Parlament („First Annual World Summit on Infrastructure Security“) stattfand, bei der Regierungsvertreter von 18 Nationen und Experten die drohende Gefahr diskutierten und zu den Schluss kamen, daß es wahrscheinlich viel zu spät war, den Versuch zu unternehmen, die Bevölkerung vor den Auswirkungen eines solchen Ereignisses zu schützen. Irgendeine Instanz muss dann entschieden haben, daß es angesichts dieser Tatsache auch keinen Sinn machte, die Bevölkerung vor den zur erwartenden Effekten der Sonnen- und erdmagnetischen Aktivität auf die elektrische Infrastruktur durch verantwortliche Stellen zu warnen.
In Deutschland wurde das Thema von den Medien todgeschwiegen. Im Ausland lief es anders; für ihren Beitrag am 21.09.2010 in der meistgesehenen Nachrichtensendung Englands, Newsnight (BBC Television), hatte Susan Watts u.a. auch den britischen Verteidigungsminister Liam Fox interviewt, der auf die Warnungen der Wissenschaftler hinwies, daß die für das Funktionieren der Zivilisation wesentliche Infrastruktur durch eine Jahrhundert-Sonneneruption gelähmt werden könnte. Im gleichen Beitrag äußerte sich Avi Schnurr, der Organisator der Konferenz, dementsprechend frustriert: „Es ist so, als ob jemand gesagt hätte: „Warum geht Ihr nicht hin und gestaltet Eure gesamte Gesellschaft so, daß sich ein einziges Versagen, auf alles und jedes entwickelte Land auswirken kann“ und wir sagten: „Was für eine tolle Idee, lasst uns das so machen, aber lasst uns erst später darüber nachdenken, wie wir sicherstellen können, dass dieses System auch sicher ist.“
Der BBC-Bericht über die „First Annual World Summit on Infrastructure Security“ von 2010 enthielt auch Ausschnitte der Präsentation des Direktors des Office of Electric Reliability der U.S. Federal Energy Regulatory Commission (FERC), Joseph McClellandxxiii: “…. Eine sonnenaktivitätsinduzierte Störung, eine elektromagnetische Impulswirkung auf unsere Netze ist unvermeidlich. Es ist nur eine Frage der Zeit, und wie ich es sehe und wie die Studien und die Forschung, die wir durchgeführt haben, gezeigt haben, ist die Zivilisation auf diesen Fall völlig unvorbereitet.“
Spätestens seit der Ausstrahlung des BBC-Berichts über die erste EISS-Konferenz dürfte jedem auch nur halbwegs interessierten Zuschauer sonnenklar geworden sein, dass alle Verantwortlichen kläglich versagt haben, aus dem Carrington-Event angemessene Konsequenzen zu ziehen. Das Eingeständnis von Joseph McClelland aus den Reihen der amerikanischen Staatsadministration spricht Bände. Würden wir in einer wirklich demokratischen Gesellschaften leben, war – energiesicherheitspolitisch betrachtet – spätestens im Juli 2102 der Zeitpunkt gekommen, an dem die Regierung einer jeden von Digitaltechnologie anhängigen Industrienation – und das sind zwischen praktisch alle entwickelten Länder – anstandshalber hätte zurücktreten müssen.
Was sich tatsächlich ereignete, war aber genau das Gegenteil. Am 27.06.2012 – also genau eine Woche vor dem Mega-Flare vom 4. Juli 2012 – kontaktierten wir Avi Schnurr, der die EISS-Konferenzen seit 2010 organisiert und baten ihn um Erlaubnis, einen Ausschnitt aus dem BBC-Bericht in meinem Film SOLAR REVOLUTION (http://www.solar-revolution-movie.com/de)* zu verwenden. Es sollte bis zum 25. Juli dauern, bis Avi Schnurr uns mitteilte, dass Joseph McClelland ihn darüber verständigt habe, daß er seine Genehmigung unserer Anfrage nicht erteilen möchte: „Mr. McClelland got in touch to tell me he wished to decline extending his authorization for use of his video material in your project.“ Wer oder was könnte engagierte Politiker veranlassen oder instruieren, die Verbreitung von so wichtigen Informationen zu verhindern? Und warum könnte es einen guten Grund geben, dafür zu sorgen, daß die Öffentlichkeit von dem Mega-Flare erst zwei Jahre danach informiert wird?
Liebe Freunde,
bei all den bisherigen Berichterstattungen über die Sonnenaktivitäten wurde ausschließlich darauf hingewiesen, was der Mega-Flare von 2012 für die Infrastruktur bedeutet hätte. Aber niemand erwähnt die die direkten biologischen Wirkungen eines solchen Flares auf die Menschen. In meinem Bericht über den so lange verschwiegenen Mega-Flare von 2012 habe ich mich in diesem Bericht auf eine eher journalistische Darstellung beschränkt, denn die „Story“ dieser Nachrichtenunterdrückung liest sich wie ein Thriller. Aber bitte vergesst darüber nicht, dass uns zwar die zerstörerische Kraft des Mega-Flares erspart geblieben ist, uns aber alle anderen Einflussgrößen dieser Sonneneruption sehr wohl erreicht haben! Um diesen außerordentlich wichtigen Aspekt besser verstehen zu können, soll diese kurze Erklärung dienen:
Eine Sonneneruption ist ein Gebilde erhöhter Strahlung innerhalb der Chromosphäre der Sonne, das durch Magnetfeldenergie gespeist wird. Als Flare oder chromosphärische Eruption bezeichnet man einfache Plasma–Magnetfeldbögen. Kommt es zu einer Reorganisation der Bögen, die zu einer Ablösung von Plasmaschläuchen führt, so beobachtet man einen erhöhten Masseausstoß. Ein koronaler Massenauswurf (CME) ist eine Sonneneruption, bei der Plasma ausgestoßen wird. Die Austrittsquellen sind meist Sonnenflecken, deren Eruptionen auch als Flares bezeichnet werden. Das ausgestoßene Plasma besteht hauptsächlich aus Elektronen und Protonen (und zu kleinen Anteilen aus Kernen schwererer Elemente wie Helium, Sauerstoff und Eisen).
Bei der Bewertung der Wirkungen von Solar-Flares treten bedauerlicherweise die reinen elektromagnetischen Wellen (Strahlen) und Gravitationswellen in den Hintergrund. Aber gerade diese Parameter üben jedoch einen ganz erheblichen Einfluss auf die Lebewesen aus. Ich möchte Euch darauf hinweisen, dass bei jeder Sonneneruption zusätzlich noch ein breites Spektrum an elektromagnetischen Wellen* (Strahlen) sowie Gravitationswellen und vermehrte Neutrinoaktivitäten entstehen. Kurz gesagt, die Stärke der Sonneneruption bestimmt auch die Intensität der elektromagnetischen Wellen (Strahlen), die Gravitationswellen und die Anzahl bestimmter Neutrinos.
Die Ausbreitungscharakteristik eines Solar-Flares ist einem Geschoss ähnlich, die Ladungsträger (Elektronen und Protonen) reisen in einem relativ gradlinigen Verlauf in den Weltraum. Einen ganz anderen Ausbreitungscharakter haben die elektromagnetischen Wellen. Sie breiten sich kugelförmig von ihrem Entstehungsort aus. Bei jeder Sonnenexplosion (CME) werden diese (em-)Wellen mit Lichtgeschwindigkeit in den Weltenraum transportiert. Je stärker nun eine Sonnenexplosion ausfällt, umso intensiver sind auch die (em-)Wellen (Strahlen). Der wesentliche Aspekt dieses Artikels ist, dass die Erde (und damit auch uns Menschen) im Juli 2012 von unfassbar intensiven (em-)Wellen beeinflusst wurde. Wenn uns auch der Mega-Flare verfehlt hat, so haben uns die Wellen (Strahlen) der Sonne sehr wohl erreicht. Naturgemäß hat dieser ganz bestimmte und hochenergetische Frequenz-Cocktail seine Wirkungen auf alle biologischen Systeme.
Am Ende bleibt die Frag: Reichte die Energie des 2012er Mega-Flares aus, um eine „Punktmutation“ zu bewirken…?
Allein hierzu ließen sich noch einige weitere Artikel schreiben….
Me Agape
Dieter Broers
*Die elektromagnetische Strahlung der Sonne hat ihr Maximum bei 500 nm Wellenlänge (blau-grünes Licht), reicht aber von harter Röntgenstrahlung mit weniger als 0,1 nm bis zu langen Radiowellen.
http://dieter-broers-shop.de/produkt/solar-revolution-dvd/
i Die Heliobiologie ist der Fachbereich der Sonnen-Biologie (Griechisch: Helios = Sonne, Bios bedeutet im Griechischen: Leben, belebte Welt als Teil des Kosmos.).
ii Weiterführende Versuche zum Thema: Regulative Beeinflussung der Neuronen Aktivität (EEG, Maping) durch HF-Felder, bei klinisch unauffälligen Probanden. Leitung: Dr. Lebrecht von Klitzing, Universität zu Lübeck, Klinisch experimentelle Forschung.
iii Deutschen Forschungsgemeinschaft <http://www.dfg.de/>
iv Der Zyklus 23 begann im Mai 1996 und dauerte 12 Jahre und 6 Monate. Der Zyklus 24 begann im Dezember 2008.
v Als Flare oder chromosphärische Eruption bezeichnet man einfache Plasma-Magnetfeldbögen. Kommt es zu einer Reorganisation der Bögen, die zu einer Ablösung von Plasmaschläuchen führt, so beobachtet man einen erhöhten Masseausstoß. Bezeichnungen dafür sind Koronaler Massenauswurf (CME).
vi The Electric Infrastructure Security Summit – London, 20/09/2010, http://www.independent.co.uk/news/uk/home-news/liam-fox-highlights-solar-flare-threat-to-power-grids-2084192.html
ix Extreme solar storms pose a threat to all forms of high-technology. They begin with an explosion–a „solar flare“—in the magnetic canopy of a sunspot. X-rays and extreme UV radiation reach Earth at light speed, ionizing the upper layers of our atmosphere; side-effects of this „solar EMP“ include radio blackouts and GPS navigation errors. http://science.nasa.gov/science-news/science-at-nasa/2014/23jul_superstorm/
On July 23, 2012, a massive, and potentially damaging, solar superstorm (solar flare, coronal mass ejection, solar EMP) barely missed Earth, according to NASA. https://en.wikipedia.org/wiki/Solar_flare#cite_note-NASA-20140723a-4
xi Phillips, Dr. Tony (July 23, 2014). „Near Miss: The Solar Superstorm of July 2012“. NASA. Retrieved July 26, 2014.
xii Staff (April 28, 2014). „Video (04:03) – Carrington-class coronal mass ejection narrowly misses Earth“. NASA. Retrieved July 26, 2014.
xiv Mike Hapgood, Nature 484, 311–313 (19 April 2012), Astrophysics: Prepare for the coming space weather storm,http://www.nature.com/nature/journal/v484/n7394/484311a/metrics/googleplus
xv http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2014/03/21/mayas-lagen-richtig-sonnen-sturm-verfehlte-2012-nur-knapp-die-erde/
xvi https://www.youtube.com/watch?v=7ukQhycKOFw
xviii http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2014/03/21/mayas-lagen-richtig-sonnen-sturm-verfehlte-2012-nur-knapp-die-erde/
xxii http://www.spiegel.de/wissenschaft/weltall/sonnensturm-2012-fast-katastrophe-auf-erde-plasma-verfehlt-planet-a-982652.html
xxiii „Protecting our Critical Infrastructures: Legislative and Regulatory Options“ (Übersetzung: „Schutz unserer wichtigen Infrastrukturen: Gesetzliche und ordnungspolitische Möglichkeiten“)